Am 22. Oktober gab die SPD Sierksdorf den Startschuss für die Unterschriftenkampagne zur Rettung der Ostsee. Pünktlich um 14 Uhr am Nachmittag erschienen schon die ersten Sierksdorfer:innen, um durch ihre Unterschrift der Politik das Signal zu geben, endlich die Munition aus dem Meer zu bergen. Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass Torpedos, Minen und Granaten mit einem Gesamtgewicht von mehr als 1,6 Millionen Tonnen kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges in der Lübecker Bucht versenkt wurden. Hinzu kommen auch noch Rüstungs-Altlasten des Ersten Weltkrieges. Allein 50 000 Tonnen liegen in der Bucht vor Neustadt, Haffkrug und Travemünde.
Diese Unmenge an sich zersetzender Munition bedeutet eine tickende Zeitbombe für unsere Region: Die Metallhüllen beginnen durchzurosten, krebserregender Sprengstoff und Phosphor treten aus, vergiften die Umwelt und gefährden mit steigender Belastung Menschen und Tiere, den Tourismus, die Schifffahrt und die Fischerei.
Mit der Unterschrift fordern alle Unterzeichnenden
• die Bereitstellung von 100 Millionen Euro im Bundeshaushalt 2023 für den Bau einer zur gefahrlosen Entfernung vollautomatischen Bergungsplattform,
• die Bereitstellung von Landesmitteln, um die Umsetzung in Schleswig-Holstein voranzutreiben und
• die Einrichtung einer Bund-Länder Task-Force, um die Bergung unverzüglich und abgestimmt zu starten.
Bei strahlendem Sonnenschein eröffnete die SPD einen Informationsstand bei den Fischerhütten am Strand. Es gab Kaffee und Kuchen, und die SPD-Mitglieder führten viele intensive Gespräche mit Interessierten, die die Kampagne sehr zahlreich unterstützten. Da, wie oben gesagt, alle von der tickenden Zeitbombe bedroht sind, unterschrieben gleichermaßen Feriengäste, Ausflügler:innen Einheimische und Zweitwohnungsbesitzer:innen. Große Unterstützung fand die Aktion auch durch das den Fischerhütten gegenüberliegende Eiscafé „Eismeer“, das ebenfalls Unterschriftenlisten auslegt.
Die SPD-Mitglieder suchten auch das Gespräch an der Haustür im westlichen Sierksdorf. Einige machten sich dann noch auf den Weg zur Fischerhütte, um ein Stück vom leckeren selbstgebackenen Kuchen zu ergattern. Viele hatten schon in der Zeitung von der Kampagne gelesen und kamen extra vorbei, um ihre Unterschrift für die Aktion zu leisten. So kam es, dass am späten Nachmittag bereits 251 Unterschriften zusammenkamen.
Am folgenden Tag wanderte der Informationsstand zur gelben Hütte an der Strandpromenade des Sierksdorfer Ferienparks. Auch dort fanden sich sehr viele Interessierte ein, die die Kampagne unterstützen wollten. Wieder bei allerschönstem Sonnenschein tauschten sich die Bürger:innen mit den SPD-Mitgliedern bei Kaffee und Kuchen über die Bedrohung durch die Munition aus. Alle Bewohner:innen der Terrassenwohnungen im Ferienpark wurden persönlich aufgesucht, sehr viele unterstützten die Kampagne mit ihrer Unterschrift und wünschten viel Erfolg.
Allein an diesem ersten Wochenende unterstützten 501 Personen die Kampagne. Lange nicht genug und so müssen in den folgenden Wochen nochmal alle Kräfte und Möglichkeiten mobilisiert werden.
Text: Udo Gosch