Die Inflation hat tiefe Löcher gerissen in die Taschen der Rentnerinnen und Rentner. Das schmerzt besonders in Schleswig-Holstein, wo die Rente mehr als 3% unter dem Bundesschnitt liegt. 2022 betrug die durchschnittliche Rente bei uns 1.417 Euro – 1.600 bei Männern und 1.275 bei Frauen. Da wird bei stark gestiegenen Kosten für Nahrungsmittel, Energie und Wohnkosten jeder Cent gebraucht. Während viele Arbeitnehmer, die Beamten, Pensionäre und auch Bundestagsabgeordnete dafür einen finanziellen Ausgleich von bis zu 3.000 Euro erhielten, gingen die Rentner leer aus. Das ist ungerecht und respektlos gegenüber Menschen, die unseren Wohlstand geschaffen haben. Sie sollten ein gesichertes Leben im Alter führen können.
Dagegen wehren sich nun immer mehr alte Menschen. In einem breiten Bündnis haben sich in Norddeutschland die Sozialverbände AWO, SOVD, VDK, Gewerkschaften und Seniorenbeiräten zusammengetan und Unterschriften gesammelt, mit denen die Forderung nach einem abgabenfreien Ausgleich unterstützt wird, damit auch Rentner*innen die gestiegene Inflation bei Energie, Miete, Medikamenten und Lebensmitteln kompensieren können. In Kiel, Stockelsdorf und Hamburg wurde auf der Straße deutlich Flagge gezeigt.
Mit einem lautstarken Umzug durch die Innenstadt und einer Kundgebung auf dem Rathausmarkt haben in Hamburg trotz Sturzregen am Sonnabend rund 500 Menschen ihre Forderung nach einem Inflationsausgleich von 3.000 Euro auch für Rentnerinnen und Rentner unterstrichen. Vorneweg Jutta Blankau aus dem SPD Ortsverein Sierksdorf, die auch Präsidentin der Hamburger AWO ist. In einem symbolischen Akt wurden die mehr als 200.000 Unterschriften vor dem Hamburger Rathaus an Finanzsenator Dr. Andreas Dressel (SPD) übergeben, der zusagte, sich um Verbesserungen für Rentner zu kümmern.
Wir begrüßen die nun erfolgte Rentenerhöhung durch den Bund. Das reicht aber nicht aus, um die gestiegenen Kosten zu kompensieren. Darum geht die Kampagne weiter.
Wichtig: Das Bündnis setzt sich auch ein, für eine umfassende Rentenreform, die eine gute Altersversorgung auch für die kommenden Rentnergenerationen sichert, eine Reform, die alle Erwerbstätigen umfasst und auch verstärkt Einkommen aus Kapitaleinkünften berücksichtigt.