Die Neustädter Tafel
Die wachsende Armut ließ die Idee der „Tafeln“ entstehen. Rund 12 Millionen Menschen sind davon betroffen oder bedroht. Wenn das Geld knapp ist, wird häufig an der Ernährung gespart. Die Neustädter Tafel hat auch in Timmendorfer Strand, Schönwalde und Grömitz Standorte geschaffen. Delegiert wird alles aus Neustadt. Die Neustädter Tafel unterstützt nach Aussage von Frau Nellis monatlich ca. 5000 Bedürftige. Ehrenamtliche Helfer holen mit dem vereinseigenen Kühltransporter die überschüssigen Lebensmittel ab. Wer einen Beleg vom Amt vorlegen kann, bekommt für zwei Euro Lebensmittel zugeteilt. Finanziert wird die Tafel über Mitgliedsbeiträge, Spenden, Flohmärkte, Werbung auf den Transportfahrzeugen, Verkauf aus der Kleiderkammer sowie den Einnahmen aus dem Tafeltreff im Sandberger Weg 76. Der Tafeltreff bietet Frühstück, ein warmes Mittagsgericht für zwei bis drei Euro sowie Kaffee und Kuchen am Nachmittag für jedermann an. Durch diese Art der Finanzierung rückte die Neustädter Tafel vor allem in den Fokus des Finanzamtes. Die Gemeinnützigkeit wurde hinterfragt. Es sollen fortan Steuern gezahlt werden. Diese Vorgehensweise veranlasste nun unsere Gemeinde, die bisherigen Zuschüsse für diese Einrichtung zu erhöhen. Zudem stand das Neujahrstreffen 2017 unter dem Motto „Spenden für die Neustädter Tafel“. Das aus den unterschiedlichen Parteien und Vereinen bestehende Veranstaltungsteam konnte Frau Nellis eine Spende von € 430 überreichen. Für diese tolle Summe danken wir den Bürger/innen dieser Gemeinde sehr herzlich.
Der Tafeltreff wird übrigens von Arbeitskräften der Sozialen Teilhabe abgedeckt, d.h. von Menschen, die im Arbeitsmarkt schwer zu integrieren sind. Sie bekommen hier ihre Chance, werden für ihre Arbeit auch bezahlt. Mit der richtigen Form der Hilfe, die Arbeitsfähige ermutigen würde, sich selbst aus ihrer Bedürftigkeit zu befreien, könnte der Opfer-Status dieser Kunden beendet werden. Stattdessen verringert das Angebot von Tafeln aber ihren Leidensdruck.
